Samstag, 12. Januar 2013

Bahnfahren

Es ist wirklich unglaublich, was manche einem Fremden einfach so erzählen.

Bei meiner letzten langen Zugfahrt (ca. 5 Stunden) saß ich gut drei Stunden lang einer Frau gegenüber, die mir gefühlt ihre ganze Lebensgeschichte erzählte. Dazu gehörte auch, das sie über ihren 10 Jahre älteren Freund, mit dem sie nicht zusammenziehen wollte, weil ihre Beziehung von ihrer Seite aus nicht auf Liebe sonder auf dem Wunsch nicht alleine zu sein beruhte, lästerte. Sie regte sich zum Beispiel darüber auf, das er als ehemaliger Alkoholiker und Raucher ihr das Rauchen und Trinken von Alkohol in seiner Wohnung verbot. Und all das und noch mehr erzählte mir diese Frau, deren Namen ich nicht kenne.
Versteht mich nicht falsch, auf einer langen Zugfahrt finde ich es auch angenehm, mit meinen Mitreisenden zu plaudern. Aber ich finde, man sollte Wildfremden nicht alles über sich preisgeben.

Warum ich all das erzähle? Ich finde mein letzter Satz gilt auch fürs Bloggen. Ich habe euch, meine Leser, wirklich gern und bin wahnsinnig dankbar, das es euch gibt, aber im Grunde seid ihr Fremde für mich. Ihr habt kein Alter, kein Geschlecht, kein Gesicht. Ich sehe für euch genauso aus.
Ich erzähle euch gerne hin und wieder etwas über mein Leben, aber nie das Ganze. Denn das würde ich niemandem zumuten, dem ich noch nie in die Augen gesehen habe.
Ich bin noch nicht sicher in welche Richtung dieser Blog jetzt gehen wird und hoffe, ihr verzeiht mir, wenn ich hier in nächster Zeit etwas experimentiere. Vielleicht schreibe ich sogar etwas über mein Leben oder meine Meinung wie oben, aber ich bitte euch, zu verzeihen, das ich dabei immer meine Privatsphäre schützen werde.

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