Montag, 26. Dezember 2011

Mein Weihnachtspost

Hallo meine lieben, ich wünsche euch frohe Weihnachten. Ich weiß, das haben andere schon vor zwei Tagen gemacht, aber ich war mal wieder voll im Stress, denn Weihnachte ist für mich auch nicht mehr die Erholung, die es mal war. Stattdessen fahren wir von einem Verwandten zum nächsten und obwohl ich einiges an Geschenken einsacke, ist das doch ziemlich anstrengend. Besonders gestern Abend, als wir bei meiner Oma waren und meine 10-Jährige Cousine Fee auch da war. Die kleine ist irgendwie total verrückt nach mir und das wird dann schnell anstrengend, wenn ein kleines Mädchen die ganze Zeit will das ich mit ihr Spiele. Naja, so ist das halt. Nur jetzt habe ich etwas Ruhe, weil die Freunde, zu denen wir heute fahren, erstmal zur Kirche gehen und zum ersten mal seit einer gefühlten Ewigkeit müssen wir nicht mit. Ich freu mich so! Wisst ihr, ich bin evangelisch und sie katolisch und ich hasse katholische Gottesdienste. Ich finde dieses Weihrauch-Zeug riecht total ekelig und außerdem nervt es mich, die ganze Zeit aufzustehen. Versteht mich nicht falsch: Ich gehe jeden Sonntag in unsere Kirche, Ich bin nämlich eigentlich total gläubig (im Gegensatz zum Rest meiner Familie) Ich gehe nicht zum normalen Gottestdienst, sondern bin Betreuer beim Kindergottesdienst. Das macht viel mehr Spaß! Naja, darum sollte es in diesem Post eigentlich nicht gehen. Ich wollte euch frohe Weihnachten wünschen. Und dafür wollte ich euch meine liebste Weihnachtsgeschichte zeigen. Vielleicht kennen einige von euch sie schon, aber ich finde sie immer wieder aufs neue schön. Es ist keine wirkliche Geschichte, sondern ein Zeitungsartikel, der am 21. September 1897 als Leitartikel der New York Sun erschien. Geschrieben wurde er von Francis Pharcelus Church. Darin steht:

Mit Freude beantworten wir sofort und damit auf herausragende Weise die folgende Mitteilung und geben gleichzeitig unserer großen Freude Ausdruck, dass ihre gewissenhafte Autorin zu den Freunden der Sun zählt:
Lieber Redakteur: Ich bin 8 Jahre alt.
Einige meiner kleinen Freunde sagen, dass es keinen Weihnachtsmann gibt.
Papa sagt: ‚Wenn du es in der Sun siehst, ist es so.‘
Bitte sagen Sie mir die Wahrheit: Gibt es einen Weihnachtsmann?
Virginia O’Hanlon.
115 West Ninety-fifth Street.
Virginia, deine kleinen Freunde haben unrecht. Sie sind beeinflusst von der Skepsis eines skeptischen Zeitalters. Sie glauben an nichts, das sie nicht sehen. Sie glauben, dass nichts sein kann, was ihr kleiner Verstand nicht fassen kann. Der Verstand, Virginia, sei er nun von Erwachsenen oder Kindern, ist immer klein. In diesem unseren großen Universum ist der Mensch vom Intellekt her ein bloßes Insekt, eine Ameise, verglichen mit der grenzenlosen Welt über ihm, gemessen an der Intelligenz, die zum Begreifen der Gesamtheit von Wahrheit und Wissen fähig ist.
Ja, Virginia, es gibt einen Weihnachtsmann. Er existiert so zweifellos wie Liebe und Großzügigkeit und Zuneigung bestehen, und du weißt, dass sie reichlich vorhanden sind und deinem Leben seine höchste Schönheit und Freude geben. O weh! Wie öde wäre die Welt, wenn es keinen Weihnachtsmann gäbe. Sie wäre so öde, als wenn es dort keine Virginias gäbe. Es gäbe dann keinen kindlichen Glauben, keine Poesie, keine Romantik, die diese Existenz erträglich machen. Wir hätten keine Freude außer durch die Sinne und den Anblick. Das ewige Licht, mit dem die Kindheit die Welt erfüllt, wäre ausgelöscht.
Nicht an den Weihnachtsmann glauben! Du könntest ebenso gut nicht an Elfen glauben! Du könntest deinen Papa veranlassen, Menschen anzustellen, die am Weihnachtsabend auf alle Kamine aufpassen, um den Weihnachtsmann zu fangen; aber selbst wenn sie den Weihnachtsmann nicht herunterkommen sähen, was würde das beweisen? Niemand sieht den Weihnachtsmann, aber das ist kein Zeichen dafür, dass es den Weihnachtsmann nicht gibt. Die wirklichsten Dinge in der Welt sind jene, die weder Kinder noch Erwachsene sehen können. Sahst du jemals Elfen auf dem Rasen tanzen? Selbstverständlich nicht, aber das ist kein Beweis dafür, dass sie nicht dort sind. Niemand kann die ungesehenen und unsichtbaren Wunder der Welt begreifen oder sie sich vorstellen.
Du kannst die Babyrassel auseinanderreißen und nachsehen, was darin die Geräusche erzeugt; aber die unsichtbare Welt ist von einem Schleier bedeckt, den nicht der stärkste Mann, noch nicht einmal die gemeinsame Stärke aller stärksten Männer aller Zeiten, auseinanderreißen könnte. Nur Glaube, Phantasie, Poesie, Liebe, Romantik können diesen Vorhang beiseiteschieben und die übernatürliche Schönheit und den Glanz dahinter betrachten und beschreiben. Ist das alles wahr? Ach, Virginia, in der ganzen Welt ist nichts sonst wahrer und beständiger.
Kein Weihnachtsmann! Gott sei Dank! lebt er, und er lebt auf ewig. Noch in tausend Jahren, Virginia, nein, noch in zehnmal zehntausend Jahren wird er fortfahren, das Herz der Kindheit zu erfreuen.“
Ist das nicht wundervoll geschrieben? Ich finde ja, das Church ein wahnsinnig begabter Schriftsteller ist und die einzig richtige Antwort gegeben hat. 
Frohe Weihnachten euch allen!!!

2 Kommentare:

  1. Ein genialer Artikel. Stimme voll zu.

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  2. Juhuuu!!!! Ein super persönlicher Post und ein wunderschönes, atemberaubend tolles Design. Tausend, tausend Dank dafür meine Süße!!! <333

    Anna hatte mir den Artikel im Brief geschickt. Super toll .... <3

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